Donnerstag, 14. August 2014

DER TRAUM WURDE WAHR !!!

Der Tag unseres Lebens

Wie bereitet man sich am Tag vor einem WM Finale vor? Genau, mit Caipirinha und einem entspannten Beach-Tag an dem ebenfalls legendären Ipanema Strand.

iPANEMA

Hier haben wir versucht die Aufregung zu unterdrücken und einfach noch mal runter zu kommen. Die Zeit in Rio de Janeiro war einfach zu kurz um alle die schönen Seiten dieser atemberaubenden Stadt zu sehen und genießen zu können. Leider konnten wir nicht wirklich ins Wasser weil man teilweise von 3-5 Meter hohen Wellen von den Beinen geholt wurde und es schlicht weg Badeverbot gab.

Nach der Erholung am Strand, mit atemberaubenden Ausblick, ging es für Fluffi und mich zu DEM Wahrzeichen der Stadt, der Christo Statue. Einmal mehr erfüllten wir uns eines unser größten Träume. Rio bei Nacht, ein Tag vor dem Finale, mit den Finaltickets in der Hand, besser kann man den Tag vor dem Finale kaum gestalten. Wir erstarrten vor diesem Wahrzeichen und verbrachten knappe 2 Stunden an einem der schönsten Orte der Welt.

Das Finalticket-Foto durfte hier natürlich auch nicht fehlen.

cHRISTO

Um 22 Uhr waren wir dann am Abend im Bett um fit für den Tag der Tage zu sein. Nach dem wir 2 Stunden da einfach so lagen, fragte ich einfach mal ins Dunkle „Jungs, ich kann nicht schlafen! Ich muss andauernd an Morgen denken! Das kann der schönster Tag unseres Lebens werden“. Fluffi und Sven waren natürlich auch noch wach und stimmten mir in jedem Punkt zu.

Irgendwann kam dann doch die Zeit der Müdigkeit und wir schlummerten in den 13.07.2014 hinein. Der Wecker klingelte pünktlich um 9 Uhr und wir machten uns an die Vorbereitung für DEN Tag. Unsere Siegeroutfits lagen bereit. Die zwei Songs „Lepo,Lepo“ und „Fussballgott“, welche wir vor jedem Spiel gehört haben, liefen auch an diesem Tag rauf und runter bis wir endlich bereit waren. Bereit für den ganz großen Coup. Gegen 9:45 ging es dann in Richtung Capacabana, wo der DFB-Fanclub am Anfang des legendären Strands, eine kleine Bühne aufgebaut hatte und sich alle Deutschen Fussballfans versammelt haben, um gemeinsam am Finaltag aufzutreten, denn es waren zu dieser Zeit bereits ca. 150.000 Argentinier in Rio.

Nach dem Oliver Pocher die Meute auf der Bühne zum „Beben“ gebracht hatte ( :D ) und die ersten Bierchen flossen, ging es dann mit den ca. 4.000 Deutschen die Copacabana hoch. Die Argentinier schauten nicht schlecht als wir so geballt vor ihnen auftraten. Es tönte immer wieder „ Rio de Janeiro, oh oh oo ho“ und natürlich durfte auch dort schon der „Gaucho-Song“ nicht fehlen. Fakt war: „Wir hatten jetzt schon wieder Gänsehaut“! Nach dem ca. 2 KM Fußmarsch an der Copa gings dann in die U-Bahn (ja, Rio hat tatsächlich eine Infrastruktur). Hier kamen wir dann mit unseren „Weggefährten“ Rayk, Fabi, Franko & Jerome aus Berlin zusammen. Auch diese Tradition konnten wir natürlich nicht brechen, denn wir standen seit dem Achtelfinale gegen Algerien, also die gesamte Playoffrunde gemeinsam im Stadion. Dadurch sind diese Berliner Jungs natürlich auch einer der wichtigsten Menschen, denen wir dort begegnet sind. Erinnerungen für immer.

Angekommen am Stadion, pünktlich natürlich, gingen wir sofort rein. Wichtige Bilder wurden gemacht. Der Originale „Bier-Final-Becher“ durfte natürlich auch nicht fehlen. In Gedenken an Tobi (ebenfalls einer der Berliner, der leider aus beruflichen Gründen am 11.07. abreisen musste) gab es ein Selfie mit seinem geliebten Doppel-Cheeseburger. Ja, auch Tobi bleibt für uns und die Reise unvergessen.

(Foto mit dem Burger)

BECHER

Die „Final-Show“ sahen wir eigentlich nur neben bei. Komplette Nervosität und laufend Gespräche untereinander verhinderten, dass wir, die zugegeben eher schwache Abschluss-Show, genießen konnten ;-) ! Je dichter der Anstoß kam, je länger wurden die Schlangen an den Verkaufsständen. Hier wollte nicht einer, eine Sekunde des Finales verpassen, um dann eventuell beim wichtigen Tor nicht am Platz zu sein.

FINALE

Dann die Nationalhymne. Fluffi, ich und der Rest der Bande peitschten alles was wir noch in unseren Stimmbändern zur Verfügung hatten aus uns raus. Absolute Gänsehaut, selbst hier beim Schreiben. Die Stimmung war natürlich aufgrund der klaren Überzahl der Argentinier ein bisschen verschlechtert zum Spiel gegenüber dem grandiosen Sieg gegen Brasilien. Neben bei möchten wir noch anmerken, dass das Finale im Maracana stattfand und dies ebenfalls eines der größten Wahrzeichen der Stadt ist. Unbeschreiblich – Mythos Maracana! Aber die Stimmung war eben Finalstimmung.

Freude, Anspannung, Frust, Glück….die Gefühlswelt ging mit uns jede Einzelheit durch…und wie.

Herzstillstand…was macht Kroos ? Abseits? Nein! Neuer! Nein! Huguain – blind ! Was eine Chance! Alle im Block waren geschockt vom Geschehen und dem Blackout von Kroos. Zum Glück hatte sich Neuer so viel Respekt verschafft, dass dem Higuain die Nerven auf Grundeis lagen. Noch 10 Minuten später war die pure Angst in den meisten Augen der Anhänger zu sehen. Wir versuchten gemeinsam die Leute wieder zu pushen und gaben weiter alles. Ihr kennt wahrscheinlich selbst die ganzen Gefühle die Euch beim Finale durch den Kopf gingen, das war bei uns nicht anders, nur einfach 1000 Mal intensiver. So intensiv, dass man fast alles andere um sich herum ausschalten konnte.

Maaaaaan, Messi und Di Maria spielen doch den Höwedes schwindelig, jetzt noch ne Gelbe Karte. Tausend Bundestrainer im Block waren sich einig, der muss zur Halbzeit runter.
Er bewies wieder einmal, dass wir Höwedes brauchten und belohnte sich fast mit seinem Kopfball an den Pfosten (auch wenn dieser zwingend im Netz zappeln musste).

Dann der Halbzeitpfiff! Er war Balsam für die Nerven ! 15 min. Erholung! Bier ? Leider kaum zu besorgen, denn die Schlangen an den Ständen ging fast an die Copacabana. Lediglich Franko konnte mit Geschick 4 Bier besorgen, die uns mehr als gut taten. Wir waren also bereit für die nächsten 45 min.

Im Stadion hatten wir Stimmungstechnisch kaum eine Chance gegen die Vielzahl an Argentiniern. Da die Brasilianer allerdings für die Nationalelf waren schloss man sich kurzerhand zusammen und sang gemeinsam das brasilianische Lied, welches jedes Spiel durch die wunderschönen Stadien schwappte. "Mil gols, mil gols, só Pele, só Pele, Maradona cheirador"! Das klappte weitesgehend gut und zeigte wie gut die Außendarstellung unserer Nationalspieler während der Weltmeisterschaft in Brasilien war.

Immer wieder sagten wir uns während des Spiels: „ Jungs, wir müssen hier jede Sekunde genießen, wir müssen grinsen, nicht an ein WAS WÄRE WENN denken.“ So hangelten wir uns dann die 2. Hälfte durch.

Ein großer Spieler verließ die Weltmeisterschaftsbühne und wurde mit „standing ovations“ verabschiedet. Miro Klose, du ewig junger Fußballgott. Was war das für ein Gefühl als du direkt vor unseren Augen den Salto gegen Ghana zum 2:2 hingelegt hast. Geschichte live mit erleben und das immer wieder. Was war das für ein Moment das Du gegen Brasilien, ja grade eben gegen Brasilien die dir diesen Rekord nicht gegönnt haben, Ronaldo überholt hast und dich unsterblich gemacht hast. Meinen, unseren Respekt. Ein ganz großer des deutschen Sports verlässt die Bühne. Und einer der noch Geschichte schreiben wird, kommt auf den Platz, Mario Götze! Dazu später mehr.

Nun, Verlängerung – Jetzt schaffte es selbst Franko nicht mehr an ein Beruhigungsbier zu kommen. Ich erinnerte uns noch mal daran: „Jetzt können wir dieses absolut wahnsinnige Gefühl noch weitere 30 Minuten genießen, was will das Fußballherz mehr Jungs?“

Die Minuten waren lange, sehr lange. Und dann, dann nahm sich dieser Andre Schürrle ein Herz! Nach flachem Zuspiel von Toni Kroos auf Andre Schürrle startete diese noch mal seinen Turbo! Götze machte die Seite frei und zog ins Zentrum. Wird das noch mal ne Chance? Schürrle flankt, Mario Götze nimmt den Ball freistehend mit der Brust, mustergültig an und schießt diesen verdammten Ball ins Netz! Ja, kein Abseits! Das Tor zählt und es war zu gleich traumhaft schön! Diese Gefühl, im Stadion zu sein, das Tor zu sehen, LIVE ! Es ist unbeschreiblich…Ich schmiss meine Sonnenbrille weg! Fluffi lag auf mir drauf! Wir herzten uns, wir weinten, wir weinten vor Freude. Dieser Moment bleibt für ewig. Für immer. Diese Gefühl kann uns niemand nehmen. Genauso wie das Gefühl beim Schlusspfiff! Unbeschreiblich! Wahnsinn!

Die Freudentränen liefen nur so runter. Diese Mannschaft, unsere Helden, die wir 4 ½ Wochen in ganz Brasilien unterstützt haben. Sie haben es gepackt. Es ist unfassbar.

Unser Capitano Lahm hebt das Ding hoch und die Party konnte steigen, so viele Glücksgefühle haben wir noch nie im Körper gehabt. Wie in einem Märchen.

Wir sind Weltmeister!

GRUPPENBILD

Wir feierten im Stadion bis die Mannschaft, unsere Helden, nicht mehr konnten. Danach ging es Richtung Copacabana , wo der Tag begann. Vorher mussten wir aber erneut ein Problem lösen, denn wir waren kurzerhand Obdachlos. Felipe sendete uns eine Nachricht, dass er unsere Sachen gepackt hatte und diese zu seiner Mutter, die in der Nähe vom Flughafen wohnte. Der Grund, Felipe wohnte mit uns bei seinem Vater an der Copacabana, dieser war jedoch die Zeit im Urlaub in Portugal und kam am Vortag zurück. Leider hatte Felipe seinen Vater nicht in Kenntnis gesetzt, dass bei Ihm 3 Deutsche wohnen. Er war, wie ihr euch vorstellen könnt, nicht begeistert.

Da wir aber Weltmeister waren und auf Felipe bei seinem Dad warten mussten, gab es für uns als Gastgeschenk einen guten Whisky! Da wir sympathisch wirkten, hätten wir zwar noch eine Nacht länger bleiben können. Jedoch waren die Sachen schon bei der Mutter von Felipe.

(Bild mit Felipe)

Nach einem kurzen Gespräch mit Felipe gab er uns die Adresse von seiner Mum und wir gingen dann glücklich und entspannt zum Treffpunkt der Deutschen an der Copacabana. Es wurde bis in die Nacht gefeiert, mit vielen Deutschen und den Brasilianern! Nachdem uns dort das Licht gegen 3 Uhr Nachts ausgemacht wurde ging es weiter zur Lapa. Dort wurde getanzt, gefeiert und äääähm gefeiert. Scheinbar bis um 7 Uhr :D !

(2,3 Partybilder)

Bis uns ein Taxifahrer eingesammelt hat und wir die Adresse genannt haben, mehr wussten wir ja leider auch nicht. Leider kannte er diese nicht, Navi war auch nicht dabei! Wir wussten nur, Nähe Airport!

Wir sind natürlich direkt im Taxi eingeschlafen. Als wir aufgewacht sind waren wir, ja, am Airport :D !

Was nun? Zum Glück ging Felipe an sein Handy und erklärte dem Taxifahrer wo die Wohnung ist. Nach einer weiteren halben Stunde gelangen wir dann endlich zur Wohnung. Angekommen, dauerte es keine 4 Sekunden bis Fluffi mit kompletter „Weltmeisterkleidung“ im Land der Träume verschwand. Ich schaffte grade noch so die Stutzen, danach folgte ich Ihm unauffällig.

Um ca. 13 Uhr wachten wir auf und hatten den schönsten Kater unseres Lebens, denn es war der „Weltmeister-Kater“! Felipe´s Mutter brachte uns freundlicher Weise zum Flughafen, wo wir dann in aller Ruhe eincheckten und ehrlich gesagt das Ganze noch nicht ansatzweise verarbeiten konnten.

ENDE

Der Rückflug ging wie im Fluge, denn auch hier holten wir einiges an Schlaf nach. In London konnten wir nicht anders, als die Reise dort zu beenden, wo sie fast gescheitert wäre. An der Bar im London Airport mit einem letzten Guinness und es war immer noch kaum realisierbar.

LONDON

In Hamburg wurden wir dann von unseren Liebsten in Empfang genommen. Nach so einer langen Zeit war auch dies ein besonderes Gefühl.

FREUNDE

Mit einem Monat Abstand von der Reise, mit den geführten Gesprächen mit so vielen Menschen die unsere Reise verfolgt haben , kann man eigentlich nur festhalten:

Wir haben unseren Traum gelebt, von der Idee vor knapp 2 Jahren bis zum Ende im Finale im Maracana. Wir haben jeden Tag an das unmögliche geglaubt und nun ist es geschehen. Diese Momente, die Menschen die wir kennen lernen konnten, aus aller Welt und zu guter Letzt – Rio de Janeiro, die Stadt die uns ewig in Erinnerung bleiben wird.

Wir wachen jeden Morgen mit einem Lächeln auf, diese Reise verändert uns in positiver Hinsicht.

Mehr geht nicht!

Danke für Eure Teilnahme und Eure Unterstützung! Auch das hat die Reise noch mal ein großes Stück genialer Gemacht!

WELTMEISTER

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